Werner und Conny Wenzel starten bei der Audax Randonneurs Allemagne.

Eine nicht alltägliche Ausdauerleistung in einer tollen Landschaft.
Tour de France-Stimmung über 210 Km:
Audax Randonneurs Allemagne (ARA) ist ein offener Zusammenschluss für alle, die Freude am sportlich orientierten und gemeinschaftlichen Radfahren haben. Aus der Begeisterung für die geniale Einfachheit des Radfahrens werden deutschlandweit Langstrecken von 200 bis 1200 Kilometer organisiert.

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Conny Richter-Wenzel
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Werner Wenzel

Der Audax Club Parisien hat bereits 1904 mit dem Radsportereignis Paris – Brest -Paris diese Bewegung ins Leben gerufen und was heute Audax Radonneurs Allemagne ist, hat seinen eigentlichen Ursprung in dem historischen Ereignis von 1891.
Neben der persönlichen Herausforderung werden unter den Brevets Impulse für soziales und umweltorientiertes Miteinander sowie ein solider Beitrag zur Völkerverständigung verstanden.
Die Freunde des Langstreckenradfahrens Audax Randonneurs Allemagne hatten zum Breisgau Brevet I eingeladen. Bei diesem Brevet waren in der Region um Freiburg über 200 Km, vorwiegend auf Radwegen und Nebenstraßen zu absolvieren.Die SCO-Ausdauer-Sportler aus Barigselbenhausen Werner Wenzel und Conny Wenzel reizte die Tour, an einem Tag durch unbekannte Landschaften zu radeln. Ging es doch durch Teile des Schwarzwaldes mit seinen anspruchsvollen Anstiegen, aber auch rasanten Abfahrten, durch die liebliche Ortenau, vorbei und durch den Kaiserstuhl hinaus in die flache Rheinebene und zum Schluss durch das blühende Markgräflerland zurück nach Freiburg. Dieser Landschaftsmix in und um den Breisgau bot zum Anfang der Radsaison zum Einrollen Abwechslung und tolle Eindrücke.
Nach einer kurzen Einweisung und Streckenbeschreibung und dem Empfang einer Übersichtskarte wurde jeweils in Zehnergruppen um 8:00 in Freiburg gestartet. Jeder konnte sich an Hand der Karte über den Verlauf der Strecke orientieren. Unterwegs mussten 3 Fixpunkte als Kontrollpunkte und für mögliche Verpflegung angefahren werden. Die gesamte Strecke war nicht ausgeschildert oder markiert und auch nicht durch Polizei oder Sicherungskräfte abgesichert. Die Passage der Kontrollstellen war zeitlich vorgeschrieben.
Nach dem Start ging es zunächst auf schönen Radwegen durch Freiburg hinaus in die Landschaft. Auf kleinen Nebentrassen kamen die ersten Anstiege hinauf in den Schwarzwald. Die Radler kletterten langsam bergauf und kamen bei St. Peter zum ersten landschaftlichen Höhepunkt. Auf einer eher flach ansteigenden Panoramastraße wurde St. Märgen erreicht und nach ca. 27 Km auch schon den höchsten Punkt der Strecke mit 980 Hm. Hier entschädigten die Ausblicke über den Schwarzwald die Radler für die Strapazen des langen Anstieges.
Es folgte eine atemberaubende Abfahrt in das düstere, dunkle und kalte Hexenloch. Die Hexenlochmühle mit den markanten Doppel-Wasserrädern ist bei den Touristen ein beliebtes Fotomotiv. Auf schmalen Sträßchen geht es durchs enge Wildgutachtal und weiter abwärts in sausender Abfahrt durch das Simonswälder Tal, das zu den absoluten Highlights im Südschwarzwald gehört.

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Die Hexenlochmühle

Nach der Passage des breiten Elztales folgte schon die nächste Herausforderung mit knackigem 17 % igem Anstieg nach Gscheid. Mit einer ebenso steilen Abfahrt wird hier die südliche Ortenau in wechselndem Auf und Ab bei Freiamt erreicht.
Das Wetter änderte sich und es regnete auf den nächsten 40 Km.
Die Akteure waren froh, in Wyhl bei KM 93 endlich an der Kontrolle ein trockenes Plätzchen erreicht zu haben. Der unangenehme Regen hörte auf und es ging weiter in den Kaiserstuhl nach Ihringen, welches angeblich wärmster Ort in Deutschland sein soll.
Vom Kaiserstuhl führte der Kurs auf flachem Terrain weiter nach Süden durch die Rheinebene. Obwohl das topfebene Gelände ein flottes Kurbeln erlaubte, kostete hier der teilweise kräftigen Gegenwind viel Kraft.
In Kandern, wieder am Fuße des Schwarzwaldes, wurde bei Km 157 im vorgegeben Zeitplan die letzte Kontrolle erreicht. Hier legten die SCO-Radler eine Pause ein, da es nun an den Abhängen des Schwarzwalds und im Markgräflerland immer hüglig und anstrengend bleiben wird.
Die hüglige Vorbergzone mit seinen blühenden Kirschbäumen wird auch die „Toskana Deutschlands“ genannt und gehört zu den schönsten Landschaften im Frühling. Durch das provinziell-mondäne Badenweiler geht die Tour weiter zur Faust-Stadt Staufen. Der letzte Anstieg in Richtung Bollschweil und Wittnau führt zurück ins flache Dreisamtal.
Im Dunklen wird im Zeitlimit um 20:45 Freiburg erreicht.
Die Bilanz des Breisgau-Brevet 1: aus der angegebenen Länge von 201 Km wurden bei den heimischen Radlern wegen Verfahren 210 Km und insgesamt 2200 Hm. Mit den anderen Teilnehmern wurde noch lange gefeiert, da noch viele Geschichten erzählt wurden.